Achtung, Ticketfalle! Warum du niemals bei Viagogo, StubHub & Co. kaufen solltest

Das Konzert deiner Lieblingsband ist seit Wochen ausverkauft. Die Europameisterschaft steht vor der Tür, aber alle offiziellen Karten sind weg. In der Verzweiflung googelst du – und siehe da, die Rettung naht! Ganz oben in den Suchergebnissen finden sich Anbieter wie Viagogo, StubHub, Ticketbande oder Global-Tickets, die scheinbar noch Dutzende Karten haben.

Doch hier ist die dringende Warnung: KAUFE DORT NICHT!

Diese Plattformen sind sogenannte Ticket-Zweitmarktplätze, und der Kauf dort ist nicht nur teuer, sondern auch extrem riskant. Wir erklären dir, warum du diese Seiten meiden solltest wie der Teufel das Weihwasser.

Grafik hohe Kosten

1. Gefahr: Extreme Wucherpreise

Das offensichtlichste Problem ist der Preis. Tickets auf diesen Plattformen kosten selten den Originalpreis. Meistens zahlst du das Zwei-, Drei- oder sogar Zehnfache dessen, was die Karte ursprünglich gekostet hat.

  • Wie passiert das? Professionelle Händler (sogenannte „Scalper“) setzen Bots ein, um beim offiziellen Vorverkaufsstart riesige Kontingente aufzukaufen. Diese stellen sie dann sofort auf Plattformen wie Viagogo ein – zu Fantasiepreisen.
  • Irreführender Zeitdruck: Meldungen wie „Nur noch 4 Tickets verfügbar!“ oder „12 Leute sehen sich dieses Angebot gerade an!“ sind oft reine Marketing-Tricks, um dich zum panischen Kauf zu bewegen.

2. Gefahr: Du bekommst gar keine Tickets

Du hast 400 Euro für zwei Tickets bezahlt, das Geld ist abgebucht, aber der Briefkasten bleibt leer. Dies ist eine der häufigsten und bittersten Erfahrungen.

Viagogo & Co. sind keine Ticketverkäufer, sie sind lediglich Marktplätze (ähnlich wie eBay). Sie vermitteln nur zwischen dir und einem privaten oder professionellen Verkäufer.

  • Wenn dieser „Verkäufer“ ein Betrüger ist, nimmt er dein Geld und verschickt nie etwas.
  • Dein Geld ist dann weg. Die Plattformen haben oft einen lausigen Kundenservice, der sich hinter Standard-E-Mails versteckt und dich hinhält, bis das Event längst vorbei ist. Eine Rückerstattung ist ein zäher Kampf.
Grafik keine Tickets erhalten
Grafik Betrug

3. Gefahr: Du bekommst gefälschte oder ungültige Tickets

Selbst wenn ein Umschlag ankommt, bist du nicht sicher. Das böse Erwachen kommt oft erst am Eingang der Veranstaltung.

  • Personalisierte Tickets: Viele Veranstalter (besonders bei großen Konzerten oder Festivals) verkaufen nur noch personalisierte Tickets. Das bedeutet, der Name des Käufers ist aufgedruckt und muss beim Einlass mit einem Ausweis abgeglichen werden. Kaufst du ein solches Ticket auf Viagogo, steht dort der Name des „Scalpers“, nicht deiner. Du kommst nicht rein.
  • Mehrfach verkaufte E-Tickets: Betrüger verkaufen dieselbe PDF-Datei (Print@Home-Ticket) an zehn verschiedene Leute. Nur der Erste, der am Einlass gescannt wird, kommt rein. Alle anderen haben Pech gehabt.
  • Komplette Fälschungen: Manchmal sind die Tickets einfach nur schlecht kopiert oder gänzlich gefälscht.

4. Gefahr: Versteckte Kosten und schlechte Plätze

Du siehst ein Ticket für 150 €. Das klingt teuer, aber machbar. Du klickst dich durch den Bestellprozess, gibst deine Kreditkartendaten ein und erst auf der allerletzten Seite passiert es: Die Plattform schlägt massive „Servicegebühren“, „Bearbeitungsgebühren“ und utopische „Versandkosten“ (selbst für ein E-Ticket) drauf. Aus 150 € werden plötzlich 230 €.

Außerdem erfährst du oft nicht, welchen Platz du genau kaufst. Du kaufst vielleicht „Kategorie 1“ für 300 €, bekommst aber den schlechtesten Platz in dieser Kategorie, der im Originalverkauf nur 90 € gekostet hätte.

Was ist das Geschäftsmodell dieser Plattformen?

Viagogo (und ähnliche Anbieter) argumentieren, sie seien nur der neutrale Vermittler. Sie verdienen aber an jeder Transaktion massiv mit – durch die Gebühren, die sie sowohl vom Käufer als auch vom Verkäufer verlangen. Sie haben kein Interesse daran, den überteuerten Weiterverkauf zu stoppen, denn je teurer das Ticket, desto höher ihre Provision.

Sie investieren Millionen in Google Ads, weshalb sie bei der Suche nach „Tickets [Eventname]“ oft über dem offiziellen Anbieter (wie Eventim oder Ticketmaster) stehen.

Grafik sicherer Ticketkauf

So kommst du sicher an Tickets

Wenn ein Event ausverkauft ist, gibt es bessere und sicherere Wege:

  1. Offizielle Resale-Plattformen: Viele der offiziellen Anbieter haben eigene, sichere Resale-Möglichkeiten. Bei Eventim heißt das z.B. „fanSALE“. Dort ist der Preis oft auf den Originalpreis gedeckelt, und die Tickets werden digital und garantiert gültig auf dich übertragen.
  2. Direkt beim Veranstalter/Künstler nachsehen: Manchmal geben Bands oder Veranstalter kurz vor dem Event weitere Kontingente frei.
  3. Seriöses Fan-to-Fan (mit Vorsicht): Plattformen wie TicketSwap versuchen, fairer zu sein, indem sie die Preise deckeln (z.B. max. 20 % über Originalpreis). Das Risiko ist geringer als bei Viagogo, aber eine 100%ige Garantie gibt es auch hier nicht (besonders bei personalisierten Tickets).

Fazit: Finger weg!

Der Kauf bei Viagogo, StubHub, Ticketbande und Co. ist ein Glücksspiel, bei dem du fast nur verlieren kannst. Du riskierst Wucherpreise, Totalverlust deines Geldes oder den Super-GAU: am Abend des Events vor verschlossenen Türen zu stehen.

Spar dir das Geld und den Ärger. Wenn es ausverkauft ist, ist es (meistens) ausverkauft. Fall nicht auf die leeren Versprechungen der Ticket-Haie herein.

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